Cudis Liebesbeweis
16.02.2023
Thema Training, Thema Kommandos, Thema Vorgaben:
In meinem neuen Blogbeitrag habe ich euch an einem simplen, aber so herzigen, Beispiel zusammengefasst, wieso für mich ein Kommando Zusammenleben und Trainingsmarathons mit Hunden für mich völlig sinnbefreit sind.
Diese Woche habe ich im Garten angefangen die Büsche zu verschneiden, da es hier schon sehr mild und feucht ist. Alles erwacht aus dem Winterschlaf. Einige Büsche sind für die Hasis genießbar. So habe ich diese Äste gesammelt und den Hasen gebracht. Während meiner Arbeiten im Garten waren natürlich alle 3 Fellnasen ebenso im Garten zu Gange. Muss ja alles beobachtet und überprüft werden, ob ich das auch richtig mache 😊
Während Cudi, Bruni und Pepe im Garten zusammen chillen, gibt es von mir keine Beobachtung oder Überwachung, ich schreite nur ein, wenn Cudi sich doch mal ins Hasenhaus schleicht, denn die Vereinbarung ist Bruni wichtig, ihr Haus ist nur für sie und Pepe. Daran hält Cudi sich aber eigentlich nur nicht, wenn ich selbst rein gehe und den Hasis essen bringe. Was nun an diesem sonnigen Nachmittag geschah? Ich habe wie gesagt die Äste geschnitten und den Hasis gebracht. Die 3 haben derweil im Garten gegrast, gechillt und meine Arbeit überwacht. Einige Zeit später hatte ich weitere Äste geschnitten und auf den Rasen geworfen. Wisst ihr was Cudi gemacht hat? Er hat die Äste aufgesammelt und ebenfalls zu den Hasen gebracht. So ein wundervolles Verhalten ist kein antrainiertes oder durch Kommandos erzeugtes Verhalten, sondern es ist ein selbstbestimmtes Verhalten. Es ist ein Verhalten für das sich Cudi selbst entscheidet, ein Verhalten welches aus Beziehung zueinander, Fürsorge füreinander und Vertrauen entsteht. Und genau darauf kommt, es in meinen Augen, bei einem entspannten Miteinander an. Ich muss nicht das Gefühl haben, die 3 zu beobachten und zu überwachen und mit Kommandos zu reglementieren, was sie tun und lassen können. Ich habe Vertrauen, dass sie ihr Miteinander selbst gestalten können. Und die 3 haben damit die beste Grundlage ihre Beziehung zueinander eigenbestimmt mit Liebe und Zuneigung zu gestalten, wie es ihnen gefällt.
Ich war jedenfalls von Cudis Aktion so gerührt, dass ich erstmal meine Zange beiseitegelegt und alle 3, gut Pepe vielleicht nicht ganz so intensiv, gekuschelt und geknutscht habe.
Diese Art des Zusammenlebens erfordert eine ganze Menge Geduld. Vor allem aber erfordert sie Disziplin mit sich selbst - als Mensch. Disziplin sich selbst zurückzunehmen, Disziplin seine Impulse zu beobachten und zu überdenken. Und eine ganze Menge Vertrauen in Etwas, was uns sehr lange als undenkbar vermittelt wurde. Die Tatsache, dass Tiere denken können, dass sie Entscheidungen treffen können, dass sie Fühlen, dass sie nicht nur aus Instinkt und Gewohnheit handeln.
Lass solche Momente entstehen, vertrau auf dein Tier und dich.